In ihrer Hand (German Edition) by Kathleen Lawless

In ihrer Hand (German Edition) by Kathleen Lawless

Autor:Kathleen Lawless [Lawless, Kathleen]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Edel:eBooks
veröffentlicht: 2014-08-25T16:00:00+00:00


Achtes Kapitel

Bridge brach über ihr zusammen, ebenso verausgabt wie sie. Ein gelegentliches Erschaudern seines Körpers, fast ein Nachbeben, teilte sich ihr mit. Seine Arme umfingen sie auf angenehme Weise und in seltsamem Gegensatz zu seinem hechelnden Atem. Oder war es ihrer? Sie hielt eine Weile die Luft an und ließ sie dann verhalten ausströmen. Sie beide schöpften mühsam Luft, stellte sie fest. Die Arme immer noch eng um sie geschlungen, rollte sich Bridge von ihr herunter und zog sie zu sich. So kamen sie ineinander geschmiegt wie zwei Teelöffel im Besteckkasten zu liegen.

Bridges Atmung verlangsamte sich und fiel in einen regelmäßigen Takt, und sie fürchtete schon, er könnte eingeschlafen sein. Das durfte nicht sein! Wenn sie nun selbst einschliefe an seiner Seite? Wenn jemand auf sie beide gemeinsam stieße?

«Bridge.» Sie knuffte ihn mit dem Ellbogen. «Bridge, schläfst du?»

«Noch nicht. Warum?»

«Du musst gehen. Auf Zehenspitzen, um Eloise nicht zu wecken.»

Sie spürte, wie sein glucksendes Gelächter ihr Haar sachte bewegte. «Die wird von nichts mehr aufwachen. Deshalb hab ich sie ja ordentlich abgefüllt.»

Fallon wand sich aus seiner Umarmung heraus und kehrte ihm auf wenige Zentimeter Abstand das Gesicht zu. «Du hast es nicht … auf die Weise gemacht, wie du gesagt hattest.»

«Nein.»

«Was hat dich umgestimmt?»

«Du bist noch nicht so weit. Außerdem hast du mir vertraut. Das allein war schon mehr als genug.»

Fallon verfiel in Schweigen und grübelte über seine Worte nach. Hatte er wirklich ihr Vertrauen erworben? Was machte ihn da so sicher?

Und vertraute Bridge ihr? Empfand er überhaupt den Wunsch danach?

Schon der Umstand, dass sie die Frage nicht über die Lippen brachte, schien ihr ein unheilvolles Zeichen zu sein. Sie erwehrte sich der Angstattacke und rollte so weit wie möglich auf ihre Betthälfte, um Bridge den Rücken zuzudrehen.

Bestimmt würde er den Wink verstehen. Bestimmt würde er aufstehen und gehen.

«So macht man das nicht, weißt du», sagte er in beiläufigem Plauderton. «Von körperlicher Nähe sollte man eigentlich zu Gespräch und Anteilnahme übergehen.»

«Nicht, wenn man nicht will», sagte sie steif.

«Also gut. Dann mach ich den Anfang.»

«Das heißt, du gehst?», fragte sie hoffnungsvoll.

«Nein, ich teile etwas von mir mit. Das kannst du dann in deine Wiedergabe von mir einflechten.»

«Ich habe schon mehr als genug von dir aufgenommen, danke. Genug für eine ganze Reihe von Wiedergaben.»

«Du fürchtest dich vor Nähe, oder?», fragte er.

«Nein.»

«Vergiss nicht, wir haben uns Aufrichtigkeit gelobt.»

«Verflixt nochmal», sagte Fallon. «Ja, haben wir. Nur halte ich Fürchten nicht für das richtige Wort. Mir behagt die ganze Richtung dieses Gesprächs nicht.»

«Ich höre da Furcht heraus», sagte er, wälzte sich auf den Rücken und bettete den Kopf auf seine verschränkten Arme.

«Wie könntest du wohl Furcht erkennen? Möchte wetten, dass du dich noch nie gefürchtet hast.»

«Die Wette hast du schon verloren. Ich habe Furcht gerochen, geschmeckt und jeden Tag, den ich im Krieg gewesen bin, mit ihr gelebt.»

«Hast du dich vor dem Sterben gefürchtet?»

«Nein. Ich hatte Furcht, der Tod meiner Kameraden sei vergebens. Und ich schwor mir, wenn ich zurückkäme, falls ich überhaupt zurückkommen sollte, würde ich nie wieder etwas ernst nehmen.»

«Daher also deine leichtfertige Haltung zum Leben», sagte Fallon.



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